Rückblick – Ein Wochenende der Begegnung und des Austauschs
Vom 25. bis 27. Oktober 2024 fand in der historischen Ordensburg Liebstedt erstmals der Friedenskongress „Frieden und Dialog“ statt. Inmitten der idyllischen Landschaft Thüringens versammelten sich etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland, um sich gemeinsam für eine friedlichere Zukunft stark zu machen.
Die Veranstaltung, die im Festsaal der Burg stattfand, bot eine einzigartige Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, inspirierende Vorträge zu hören, Vorstellungen, Ideen, Strategien zu hinterfragen und den Weg des Dialogs als Mittel für dauerhaften Frieden zu erkunden.
Programm
Freitag, 25. Oktober
17:00 Uhr
Eintreffen vor der Kirche St. Laurentius (neben der Ordensburg Liebstedt) mit Thüringer Rostbratwurst der Liebstedter Feuerwehr
18:00 Uhr
Friedensgottesdienst in der Kirche St. Laurentius, Liebstedt
Pastorin Christin Drexel
Ingo Reimann und weitere Musiker sorgen für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes
19:30 Uhr
Das Lied vom Frieden
Konzert mit Tino Eisbrenner
Sonnabend, 26. Oktober
10:00 Uhr
Eröffnung der Tagung
Marion Schneider – Artikel zum Friedenskongress
10:15 Uhr
Der Friede ist ein Meisterstück der Vernunft (Immanuel Kant)
Prof. Dr. Dr. habil. Reinhard Hesse
Mehr Informationen zum Vortrag
Man liegt sicher nicht verkehrt, wenn man Kant zu den bedeutendsten Denkern der Menschheitsgeschichte zählt. Aus Anlass seines 300. Geburtstags und in Anbetracht der gegenwärtigen Weltlage liegt es nahe, sich mit seinen Gedanken und konkreten Vorschlägen zum Thema Frieden zu beschäftigen.
Seine politiktheoretischen Schriften nehmen vom Umfang her in seinem Ouevre nur eine untergeordnete Stellung ein. Aber sie haben es in sich. Wie sollte der Staat strukturiert sein, wie sollten die internationalen politischen Verhältnisse geordnet werden, damit der Mensch als M e n s c h (d.h. als Vernunftwesen, nicht als hobbe`scher Wolf) in ihm/ in ihnen leben kann? Wie lässt sich das unaufhebbare Spannungsverhältnis zwischen partikularen Interessen (Nationen, Kulturen) einerseits und dem ebenso unaufgebbaren Universalitätsanspruch normativer praktischer Vernunft (Ethik) andererseits so gestalten, dass nicht dauernde Kriege die Folge sind? Ist nicht die Anerkennung der Einheit der Vernunft Überlebensbedingung einer pluralistischen Welt? Welche Funktion kommt in diesem Zusammenhang der Erziehung zu?
Niemand wird behaupten, wollen, dass diese Fragen seit Kant an Aktualität verloren hätten. Im Gegenteil.
Kants kleine und durchgängig in allgemeinverständlicher Sprache verfassten Schriften geben Antwort auf sie. Dabei war Kant alles andere als ein naiver Idealist. Er hat sich keinen Illusionen hingegeben hinsichtlich der menschlichen (Tier-)Natur und der realen Aussichten, sie durch Aufklärung und Erziehung zu transformieren. Gerade deswegen ist die Beschäftigung mit diesen kleineren Schriften (1) nicht nur intellektuell faszinierend, sondern vor allem auch vor dem Hintergrund der aktuellen Menschheitssituation unverzichtbar.
(1) „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“, „Zum ewigen Frieden“, „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“
Im zweiten Teil meines Beitrags möchte ich von meinen Erfahrungen als Vortragender auf dem im April in Königsberg/Kaliningrad von der dortigen Universität organisierten internationalen Kant-Kongress berichten.
11:15 Uhr
Die herausragende Bedeutung des Grundgesetzes für die Friedensarbeit
Ralph Boes
12:15 Uhr
Die notwendigen nächsten Schritte für den Frieden
Reiner Braun – Christiane Reymann – Michael Ballweg
Mehr Informationen zu Michael Ballweg
Michael Ballweg ist der Gründer von QUERDENKEN-711, einer Bewegung, die sich seit 2020 für Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie einsetzt. Neben seinem Engagement für Demonstrationen, die nach außen wirken, legt er großen Wert auf den Aufbau sicherer, dezentraler Infrastrukturen, die die Freiheitsbewegung nachhaltig stärken. In Zeiten zunehmender Zensur und staatlicher Überwachung sieht Ballweg es als seine Aufgabe, Alternativen zu zentralisierten Strukturen zu schaffen, die den Menschen ihre Autonomie zurückgeben.
Themenschwerpunkte:
1. Zusammenhalt: Eine Bewegung kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Menschen miteinander verbunden sind. Michael Ballweg betont, dass Einigkeit und Zusammenhalt die Grundlage für jede Form des Widerstands sind. Nur durch das gemeinsame Ziel, eine freie und selbstbestimmte Gesellschaft zu schaffen, kann die Bewegung ihre Wirkung entfalten. Ballweg sieht es als essenziell an, Konflikte innerhalb der Bewegung zu überwinden und sich auf das gemeinsame Ziel zu konzentrieren.
2. Organisationsfähigkeit: Eine starke Bewegung braucht Strukturen, die sie handlungsfähig machen. Ballweg nutzt seine Erfahrung als Unternehmer, um effektive Organisationsformen zu entwickeln, die sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt greifen. Dies umfasst den Aufbau von dezentralen Netzwerken und parallelen Strukturen, die den Menschen ermöglichen, unabhängig vom bestehenden System zu agieren. Seine Kernbotschaft: Wir müssen unsere eigene Infrastruktur schaffen, um unabhängig und widerstandsfähig zu bleiben.
3. Das Prinzip des Nicht-Mitmachens: In Anlehnung an Mahatma Gandhi und Václav Havel sieht Ballweg im gewaltlosen Widerstand und im bewussten Nicht-Mitmachen eine der effektivsten Formen des Protests. Der Entzug von Energie aus dem bestehenden System, sei es durch die Verweigerung von Konsum, den Aufbau paralleler Infrastrukturen oder die Nutzung alternativer Kommunikationsplattformen wie Element/Matrix, ist für Ballweg der Schlüssel zu echter Veränderung. Dies zeigt sich besonders in seiner Empfehlung, auf dezentrale Technologien wie Bitcoin zu setzen, um sich von Banken und der staatlichen Überwachung zu lösen.
Aktuelle Empfehlungen zur digitalen Unabhängigkeit: Angesichts der Verhaftung von Pavel Durov, dem Gründer von Telegram, und der zunehmenden Zensur innerhalb Europas, spricht sich Ballweg klar für den Wechsel zu dezentralen Kommunikationsplattformen wie Element/Matrix und Session aus. Diese Technologien bieten eine zensurresistente Alternative zu zentralen Plattformen, die jederzeit durch staatliche Kontrolle beeinträchtigt werden können. Ebenso betont er die Bedeutung von Bitcoin als dezentrale Alternative zum klassischen Bankensystem.
Für Michael Ballweg ist klar: Die Zukunft gehört denjenigen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und aktiv an der Gestaltung einer freien, friedlichen und dezentralen Gesellschaft mitzuwirken.
13:00 bis 14:30 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr
Friedlicher Protest – Erfahrungen und Perspektiven
Beate van der Meer – Edgar Schumann
Mehr Informationen zur Absage von Katja Weber
Es gab seit 2020 friedliche Proteste zunächst gegen die Einschränkung der demokratischen Rechte. Von Beginn an wurden auch Forderungen nach Frieden und gegenseitiger Verständigung laut, die sich durch die Verschärfung der Konflikte rund um das Thema Ukraine noch verstärkten. Es soll hier dargestellt werden, warum die Podiumsteilnehmer sich dazu entschlossen haben, ihren eigenen Protest öffentlich zu machen. Sie werden dann über ihre Erfahrungen mit diesem Engagement bis heute berichten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung können hier auch selbst ihre Gedanken, Gefühle und Perspektiven zu diesem Thema einbringen.
Katja Weber hat ihre Teilnahme an diesem Podium abgesagt und wird deshalb an diesem Podium nicht teilnehmen.
16:00 bis 16.30 Uhr
Kaffeepause
16:30 Uhr
Möglichkeiten der Kriegsgegnerschaft
Florian Pfaff – Dirk Wohlgemut
Mehr Informationen zu Florian Pfaff
Sich gegen Kriege zu wenden, ist keine gute Strategie für diejenigen, deren Geschäftsmodell es ist, über den Rest der Menschheit zu herrschen. Diejenigen, die Machtprojektion mit Gewalt gut finden und daran verdienen, wie etwa Waffenhersteller, werden ein gedeihliches Miteinander gar nicht wollen. Friedfertigkeit setzt also erstens Friedensliebe voraus. Dass man den Wert des Strebens nach Interessenausgleich erkennt, dass man Macht und Geld für Wenige geringer schätzt als ein gedeihliches vertrauensvolles, das Wohlleben der gesamten Menschheitsfamilie in Wahrheit viel besser förderndes Miteinander, ist aber nur der erste Schritt. Diejenigen, die erkannt haben, dass man Freundschaft und Sicherheit nicht militärisch erkämpfen kann und dass man dabei auf eigene Ziele und Werte ja gar nicht verzichten muss, lediglich die Gleichheit aller Menschen zu akzeptieren und Kompromisse auszuhandeln hätte, sollten dabei allerdings berücksichtigen, dass es Kriegsbefürworter gib, dass man Frieden also zwar mit der Zustimmung der potentiellen Gegner erlangen wird, da diese von Freundschaft ja auch mehr als von ewiger Feindschaft profitieren, aber – und das ist zweitens festzustellen – dass das leider nur nach der Entmachtung der Kriegstreiber, die Frieden gar nicht wollen, gelingen wird. Dieser Komplex ist aber reich und mächtig. Sich dem Krieg zu verweigern, erfordert daher Mut: Mut zu Wahrheit, Respekt für potentielle Gegner und Rückgrat beim Bekämpfen von Kriegslügen. Am wirksamsten ist in meinen Augen dafür das Entlarven der Methoden derjenigen, die uns kriegssüchtig machen sollen. Kein Land wird Unterwerfung auf Dauer akzeptieren. Nicht das Zeigen von Friedenstauben, sondern völkerrechtswidriges Unterwerfungsstreben muss als höllisch gebrandmarkt werden. Einige Beispiele, wie weit wir vom Ziel des ewigen Friedens entfernt sind, uns leider offenbar sogar eher davon entfernen, dafür, wie unsere Gehirne von Kriegstreibern beeiflusst werden und was man dagegen tun kann, ohne Gewalt anwenden zu müssen, wird er aufzeigen.
17:45 Uhr
Die friedensstiftende Kraft des Gebets
Dr. Thomas A. Seidel
Einige Anmerkungen zum Vortrag „Die friedensstiftende Kraft des Gebets“
„Die Mauer ist 1989 vom Osten her durchbrochen worden“, betont der vormalige Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche Christian Führer. Den Massen-Demonstrationen waren jahrelange, kleine, unspektakuläre Montagsgebete vorausgegangen. Im Oktober 1989 wurde in zahlreichen Städten der vormaligen DDR und im ganzen Ostblock eine neue, buchstäblich wunder-bare Wirklichkeit geschaffen. Die Staatsmacht zeigte sich total überrascht: „Wir hatten alles geplant, wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete.“
Bevor auf die „friedensstiftende Kraft des Gebets“ näher eingegangen wird, soll zunächst die Frage beantwortet werden: „Was ist das eigentlich: beten?“ – Ein infantiles Wünsch-dir-was, spirituelle Selbst-Suggestion, moralischer Appell, eine spezifische Übung und Lebensart?
Nach diesem Ausflug in die „Schule des Gebets“ folgen einige Blicke auf einige wirkmächtige Beter der Christenheit: Augustinus, Hildegard von Bingen, Franz von Assisi, Martin Luther, Rainer Maria Rilke, Romano Guardini, Simone Weil, Dietrich Bonhoeffer.
Auf drei, in der Praxis bewährte „friedenstiftende Gebete“ wird abschließend ein wenig näher eingegangen: die „Via cordis – das Herzensgebet“, das „CollegiatsGebet“ Collegiat Erfurt – Das CollegiatsGebet (via-collegiata.de) und das „Vater unser“. Alles in allem: eine Erkundung der Einsicht des evangelischen Theologen, Widerstandskämpfers und Märtyrers Dietrich Bonhoeffer: „Das Gebet ersetzt keine Tat, aber das Gebet ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann.“
Den kompletten Vortrag finden Sie hier.
18:30 Uhr
Abendessen
20:00 Uhr
Abendprogramm „Lieder, Kunst und Frieden“
Dr. Diether Dehm führt durch das abwechslungsreiche Abendprogramm mit Uli Masuth, dem Chor „anima libera“ u.a.
Sonntag, 27. Oktober
09:00 Uhr
Musikalische Einstimmung
09:15 Uhr
Was ist „Kognitive Kriegsführung“?
Dr. Jonas Tögel
10:30 Uhr
Folgen des Beschusses ziviler Infrastruktur
Iwana Steinigk
mehr Informationen zum Vortrag
Die Ukraine und vor allem die Donbassregion sind zum geostrategischen Schlachtfeld geworden. Auf der Strecke bleibt wie meist in bewaffenten Konflikten die Zivilbevölkerung. Für die Bevölkerung des Donbass begann der Krieg im Jahr 2014. Seit diesem Zeitpunkt wurden zivile Ziele beschossen, getroffen, beschädigt oder zerstört. Eine 2023 veröffentlichte Statistik nennt die Zahl von 3816 betroffenen Objekten der zivilen Infrastruktur allein in den Jahren 2014 bis 2022. Hinzu kommen Tausende beschädigte oder zerstörte Wohnhäuser, Obdachlosigkeit und Flucht von Hunderttausenden Menschen. Im Vortrag wird die vulnerable Situation der Zivilbevölkerung näher betrachtet, sowie ein Projekt der unmittelbaren und praktischen Hilfe für die Menschen im Donbass vorgestellt.
Das aktuellste Interview zum Thema erschien im Overton Magazin.
11:30 Uhr
Der Ukraine-Krieg- die Gefahr einer nuklearen Katastrophe
Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda
mehr Informationen zum Vortrag
Der Ukraine-Krieg: Die Gefahr einer nuklearen Katastrophe
Ich bin seit 1985 Mitglied der IPPNW, der Internationalen Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges.
Angesichts der vom Westen schrittweise immer weiter geschürten Eskalation des Ukraine-Krieges werde ich vor allem über die damit einhergehende Atomkriegsgefahr sprechen, und was das für uns bedeuten kann, wenn es zu einer nuklearen Katastrophe kommt.
Seit Beginn des Ukraine-Krieges besteht diese Gefahr wieder ganz real. Sie hat sich mit dem Überschreiten einer der sogenannten roten Linien Russlands nach der anderen immer weiter gesteigert.
Und nach dem am Rande des letzten Nato-Gipfel verkündeten Beschluss der Ampelregierung, dass ab 2026 wieder atomwaffenfähige Kurz- und Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden sollen, hat sich diese Gefahr noch einmal vervielfacht.
Was können wir gegen diese immer bedrohlicher werdende Gefahren tun?
12:30 bis 13:30 Uhr
Mittagessen
13:30 bis 14:30 Uhr
Friedenswerkstatt
- Diskussion über Abschlussmanifest
- Aktionsplan, inkl. Medien-Präsenz-Plan zur Umsetzung der Konferenzziele
- Einrichtung einer Gruppenverbindung (soziale Medien) zur Koordinierung künftiger Aktionen
- Verabschiedung, Manifest und Aktionsplan
ab 15:00 Uhr
Heimreise
Referentinnen und Referenten
Dr. Jonas Tögel
Dr. Jonas Tögel ist Amerikanist, Propagandaforscher und Bestsellerautor. Er hat zum Thema Soft Power und Motivation promoviert und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Motivation, der Einsatz von Soft-Power-Techniken, Nudging, Propaganda sowie epochale Herausforderungen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Christiane Reymann
ist eine renommierte deutsche Publizistin und Autorin aus Berlin, die sich intensiv für Frieden und soziale Gerechtigkeit einsetzt. Ihre Arbeit umfasst zahlreiche Artikel und Bücher, die sich mit sozialpolitischen Themen, insbesondere Friedenspolitik, auseinandersetzen. Reymann engagiert sich aktiv in der Friedensbewegung und arbeitet eng mit verschiedenen Organisationen zusammen, um auf globale Konflikte und deren Ursachen aufmerksam zu machen. Durch ihre kritischen Analysen und ihr unermüdliches Engagement trägt sie maßgeblich zur Förderung von Frieden und Verständigung bei. Ihre Stimme ist eine bedeutende in der deutschen und internationalen Friedensbewegung.
Ralph Boes
Ralph Boes ist Menschenrechtsaktivist in Deutschland, der durch sein Eintreten für ein bedingungsloses Grundeinkommen und seine Kritik des Hartz IV-Regimes bekannt wurde. Das Hartz IV-Regime wurde durch seine Arbeit vor das Bundesverfassungsgericht gebracht, welches die Sanktionen in Hartz IV dann für weitestgehend menschenrechts- und verfassungswidrig erklärte. Im Sinne eines „Great Reset von unten“ führt er eine Volksabstimmung gemäß Artikel 146 GG zur Erhebung des Grundgesetzes zur Verfassung durch und setzt sich für eine grundlegende Demokratisierung und Erneuerung der Bundesrepublik an ihren eigenen Idealen ein.
Reiner Braun
Reiner Braun, geboren 1952, studierte Deutsche Literatur, Geschichte und Journalismus. Er war aktiv am „Krefelder Appell“ der Friedensbewegung in den 80er Jahren beteiligt. Reiner Braun ist im Vorstand der „NaturwissenschaftlerInnen-Initiatve – Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit“ und war Geschäftsführer der IALANA und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler sowie Co-Präsident des International Peace Bureau (des größten und ältesten internationalen Friedensnetzwerkes) bzw Executive Director von 2013 bis 2022. Aktiv in verschiedenen Projekten der Friedenbewegung wie der Initiative „Die Waffen nieder“, die die bundesweite Demonstration am 25.11.2023 organisierte und Stopp Air Base Ramstein.
Tino Eisbrenner
Tino Eisbrenner (*1962) ist ein deutscher Liedermacher und Friedensaktivist. Bekannt durch seine tiefgründigen Texte und engagierten Auftritte, stellt er seine Lieder und Bücher seit Jahrzehnten in den Dienst von Frieden und Gerechtigkeit. Der einstige DDR-Jungstar ist heute besonders für seine unbeirrbare Haltung bekannt, mit der er politischen Doktrin trotzt und mit seiner Kunst die Wege zur Völkerverständigung nicht nur fordert, sondern auch sichtbar macht. In seinen Büchern erzählt er als „Friedensberichterstatter“ von seinen deutsch-deutschen Erfahrungen, seinen Reisen ins indianische Amerika oder Konzertreisen in den postsowjetischen Raum, um Brücken zu bauen.
Prof. Dr. Dr. habil. Reinhard Hesse
Geboren 1945 in Warstein, studierte Prof. Dr. Dr. habil. Reinhard Hesse Philosophie, Geschichte, Romanistik und Politikwissenschaft in Konstanz, Straßburg und Gießen. Nach seiner Promotion in Konstanz und der Habilitation in Rostock war er von 1989 bis 1993 DAAD-Gastprofessor in Brasilien. Er hatte Lehrstühle in Gießen und Freiburg inne und arbeitete in internationalen Projekten für die deutsche Regierung und die Weltbank. Er ist Mitglied mehrerer philosophischer und politischer Gesellschaften und war OSZE-Wahlbeobachter in diversen Ländern.
Florian D. Pfaff
Florian D. Pfaff (*1957 in München) ist ein ehemaliger Major der Bundeswehr, bekannt durch seine Befehlsverweigerung im Irakkrieg und den darauffolgenden Prozess. Nach seinem Studium der Pädagogik an der Universität der Bundeswehr München trat Pfaff 1976 der Bundeswehr bei und wurde Berufssoldat. 2003 verweigerte er die Mitarbeit am Bundeswehr-Softwareprojekt SASPF, da er eine Mitwirkung am Irakkrieg befürchtete. 2005 wurde er vom Bundesverwaltungsgericht rehabilitiert. Pfaff wurde 2013 in den Ruhestand versetzt und ist seit 2019 Sprecher des Arbeitskreises Darmstädter Signal.
Uli Masuth
Uli Masuth, (*1957) ist Kabarettist, Komponist und Klavierist. Masuth ist Gewinner verschiedener Kabarett- und Musikpreise, kommt ursprünglich aus Duisburg, lebt seit 15 Jahren in Weimar und ist Initiator und Künstlerischer Leiter von DAS FESTIVAL – Musik & Wort in Weimar. Die Süddeutsche Zeitung lobte ihn einst als einen der wenigen, die das politische Kabarett mit scharfer Realsatire wiederbeleben. Im Main-Echo hieß es: Diesen hingetupften und gleichzeitig tiefgründenden Zeitbeobachtungen könnte man stundenlang zuhören.
Beate van der Meer
Beate van der Meer, Stadträtin im Gemeinderat der Stadt Naumburg für die Partei die Basis, ist eine engagierte Friedensaktivistin aus Naumburg. Sie setzt sich für zivile Konfliktlösungen und soziale Gerechtigkeit ein und organisiert regelmäßig Friedensdemonstrationen in der Region. Als Mit-Organisatorin der Montagsdemonstrationen und Spaziergänge mobilisiert sie Bürger für den Frieden und Machtbegrenzung sowie für Selbstbestimmung der Bürger. Ihr Engagement spiegelt sich in ihrer aktiven Rolle bei „Frieden kommt aus der Mitte“ und anderen regionalen Initiativen wider.
Edgar Schumann
Eckhard, genannt Edgar Schumann ist Diplomingenieur für industrielle Elektronik und lebt in der Nähe von Bautzen. Er ist Vater von zwei erwachsenen Kindern. Seit dem Jahr 2020 engagiert er sich für Frieden und Dialog und ist Mitbegründer der „Mahnwache Bautzen für Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung und Souveränität“ jeden Montag auf dem Kornmarkt in Bautzen. Sein Ziel ist es, dass die Gräben zwischen den Menschen überwunden werden und ein echter Austausch entsteht. Als Grundlage dafür sieht er das Grundgesetz und die Menschenrechte der Vereinten Nationen. 2024 engagierte er sich als Parteiloser auch bei den Kommunalwahlen im Bündnis Oberlausitz, welches dann im Kreistag einen Sitz errang.
Thomas A. Seidel
Thomas A. Seidel (*15. September 1958, Neukirchen/Pleiße) ist ein evangelischer Theologe und Historiker; bereits als Schüler in der kirchlichen Friedensbewegung engagiert, seitdem durch die DDR-Stasi observiert; Abitur und Studium sind ihm versperrt; er verweigert den NVA-Waffendienst („Bausoldat“ 1977-79); Elektromonteur; studiert Theologie an der Kirchlichen Hochschule Leipzig 1979-1988); ev. Pfarrer, war u.a. Direktor der Ev. Akademie Thüringen, Beauftragter der Ev.-Luth. Kirche Thüringen bei Landtag und Landesregierung, Beauftragter der Thüringer Landesregierung für das Reformationsjubiläum 2017 (2010-2018). Von 2007 bis 2024 war Seidel Vorstand der Internationalen Martin Luther Stiftung, ist Leiter der Ev. Bruderschaft St. Georgs-Orden. Sein Engagement umfasst auch die publizistische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen im Einklang mit den Idealen des Friedens und der Menschenwürde.
anima libera
Als Vocalensemble anima libera (freie Seele) widmen wir uns mit Freude und Herz der Chormusik unterschiedlicher Zeitepochen und Genres. Entstanden in Zeiten, wo wir das Singen trotz äußerer Schwierigkeiten nicht lassen konnten, erforschen wir gemeinsam als mitunter erweitertes Doppelquartett geistliche und weltliche Chorliteratur unter dem Sinnbild: „Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut gewonnen, denn ihr erster Ursprung ist von dem Himmel selbst gekommen“(Martin Luther)
Iwana Steinigk
Iwana Steinigk ist freiberuflich im Projektmanagement und Tourismus tätig. Sie hat Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften an der Lomonossow Universität Moskau und der Universität Leipzig studiert. Von 2003 bis 2020 arbeitete sie als versierte Kennerin Osteuropas in der Tourismusbranche. Sie leitete Projekte im Bereich der touristischen und landwirtschaftlichen Infrastruktur in der Ukraine und in Russland. Seit 2016 koordiniert sie zusätzlich ehrenamtlich die humanitären Hilfsprojekte des Aktionsbündnis ZukunftDonbass e.V.
Dirk Wohlgemut
Dirk Wohlgemut ist bekannt für seinen engagierten Einsatz als Kriegsdienstverweigerer in den 1980er Jahren. Als Soldat der Bundeswehr verweigerte er den Kriegsdienst aufgrund seiner ethischen Überzeugungen, was zu einer umfassenden öffentlichen Diskussion über Wehrpflicht und moralische Verantwortung führte. Wohlgemut kämpfte erfolgreich für seine Prinzipien und trug wesentlich zur Debatte über die Rechte und Pflichten von Kriegsdienstverweigerern bei. Sein Engagement hat ihn zu einem bedeutenden Vertreter der Friedensbewegung gemacht.
Michael Ballweg
Michael Ballweg (*1975) ist ein deutscher Unternehmer und Gründer der Querdenken-Bewegung, die sich gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Deutschland richtete. Ballweg betont in seinen Reden und Aktionen den Wunsch nach Frieden und Freiheit. Mit Querdenken organisierte er zahlreiche Großdemonstrationen, die auf zivilen Ungehorsam und friedlichen Protest setzten. Trotz umstrittener Positionen betont Ballweg stets die Bedeutung eines friedlichen Widerstands und die Wahrung demokratischer Grundrechte.
Dr. Diether Dehm
Diether Dehm tourt gemeinsam mit Michael Letz (Piano) seit einigen Jahrzehnten mit Brechtliedern und einem FriedensProgramm.
Er war 17 Jahre lang für die SPD und Partei Die Linke im Bundestag und hat die wohl bekannteste deutsche Sprache Friedenshymne für die Bots geschrieben: „Das weiche Wasser bricht den Stein“.
Als Sprecher von „Künstler für den Frieden“ hat er bereits in den achtziger Jahren für eine maximale Breite der Friedensbewegung geworben.
Prof. Dr. med.
Klaus-Dieter Kolenda
Jahrgang 1941, studierte in Kiel Medizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik und ist gelegentlich noch als sozialmedizinischer Gutachter bei den Gerichten in Schleswig-Holstein tätig. Er hat zahlreiche medizinische Artikel und mehrere Bücher zur Prävention chronischer Krankheiten veröffentlicht. Er arbeitet im Verein Kieler Ärzte für Afrika (KÄFA) mit, ist Mitglied der IPPNW (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung e. V.), setzt sich aktiv für friedenspolitische Anliegen ein und publiziert in pharma-unabhängigen medizinischen Fachzeitschriften und alternativen Online-Medien.
Marion Schneider
Marion Schneider wurde 1956 in Hessen geboren. Nach dem Abitur studierte sie Geschichte, Deutsche Sprache und Literatur sowie Volkskunde in Marburg und Freiburg, und war zwei Jahre Deutschlehrerin in Halifax, England. 1991 übernahm sie mit ihrem Mann die Rehabilitationsklinik in Bad Sulza. Sie entwickelte die Tomesa-Therapie und Liquid Sound®. 2020 schloss sie ein Master-Studium in Health Care in Jena ab. Marion Schneider engagiert sich in zahlreichen Vereinen und politischen Initiativen und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Thüringer Verdienstorden 2018 und der Ehrenbürgerschaft von Bad Sulza.
Blogbeitrag zum Friedenskongress 2024
Forderungen
Schaffung einer stabilen und friedlichen Sicherheitsarchitektur in Europa als „Gemeinsames Haus Europa“ (Gorbatschow 1989)
deshalb:
- keine Stationierung der neuen Mittelstreckenwaffen in Deutschland
Mittelstreckenwaffen sind unter anderem Hyperschallwaffen, die ausschließlich vor Abschuss an ihrem Stationierungsort bekämpft werden können. Deutschland macht sich damit zum Ziel eines präventiven Erstschlages
- Abrüstung aller Atomaren Sprengköpfe in Deutschland
selbsterklärend
- Schließung aller US-Militärstützpunkte in Deutschland
nach 1989 sind alle britischen, französischen, russischen, belgischen, niederländischen und kanadischen u.v.a.m. Militärstützpunkte geschlossen worden, Warum nicht auch die US-amerikanischen? Derzeit werden völkerrechtswidrige Drohnenangriffe von Relaisstationen in Deutschland aus gesteuert.
- Durchsetzung des internationalen Völkerrechts (Völkerrecht statt „regelbasierter Ordnung“)
In Äußerungen westlicher Politikerinnen und Politiker und Medien wird der Begriff Völkerrecht immer mehr durch das Narrativ „regelbasierte Ordnung“ ersetzt. „Regelbasierte Ordnung bedeutet sinngemäß „Recht des Stärkeren“
- Beendigung des Bündnisses NATO
1999 hat die Nato geltendes Völkerrecht in Jugoslawien gebrochen. Damit hat sich die NATO als ursprünglich reines Verteidigungsbündnis selbst die Legitimation entzogen.
- Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag von 2017
Deutschland ist dem Atomwaffensperrvertrag von 1968 beigetreten. Dieser Vertrag ist heute noch gültig! Dem Atomwaffenverbotsvertrag ist bisher jedoch noch kein Nato-Land beigetreten. Dieser Vertrag beinhaltet die Abschaffung aller Atomwaffen.
- Waffenstillstand in der Ukraine, Start diplomatischer Verhandlungen auf allen Ebenen im Ukraine Konflikt
Am Ende eines Krieges muss es sowieso diplomatische Verhandlungen geben. Jeder Tag, um den diese jetzt herausgezögert werden, kostet weitere Menschenleben.
- EU-Militarisierung stoppen
Frieden schaffen geht nur ohne Waffen, Das Profitstreben einer Minderheit, der Rüstungsindustrie darf nicht zum immer weiteren Töten von Menschen führen. Krieg bringt Gewinne für wenige, aber Verluste, Leid und Tod für Viele.
- Du sollst nicht töten
- Verteidigung des Grundgesetzes für die BRD mit seinem Friedensgebot
Das Friedensgebot des GG ist Ausdruck der Verpflichtung Deutschlands, friedliche Mittel zur Lösung internationaler Konflikte zu bevorzugen und zu fördern.
Ort und Anreise
Ordensburg Liebstedt, Berggasse 95, 99510 Liebstedt
Die renovierte Ordensburg Liebstedt ist ein Ort des Friedens und Dialogs. Durch Veranstaltungen sollen Kultur und Tradition mit neuen Ideen verbunden werden.
Der Kongress der Gesellschaft zur Förderung guten Lebens e.V. bietet ein Forum zur Festigung der Demokratie.
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